Ironman Vichy 70.3 (Speichen) und 140.6 (Fabi) 2018
25.08.2018
Diana und Axel absolvieren die Halbdistanz und Fabian P. die Langdistanz.
Bericht Fabi
Zu aller erst möchte ich mich bei Allen bedanken, die mich immer unterstützt und Zuhause wie vor Ort angefeuert haben. Ganz besonders danken möchte ich natürlich meiner Freundin Ann-Kathrin, die nicht nur die Strapazen des Wettkampftages sondern auch die komplette Vorbereitung aushalten musste und meinen Eltern, ohne die ich sicherlich nicht da wäre wo ich jetzt bin – vielen lieben Dank! Auch ein dickes Dankeschön an meinen Trainer Marcel Krug, der mich ab November 2017 kontinuierlich mit Trainingsplänen versorgt hat und mich auch mental auf den Ironman Vichy perfekt eingestellt hat. Weiter möchte ich mich bei meinem Cousin Daniel, meinem Bruder und seiner Freundin Manon sowie Axel und Diana bedanken, die den weiten Weg bis Vichy (900km!) auf sich genommen haben, um mich zu unterstützen!
Bereits am Dienstag reiste ich mit meiner Freundin nach Vichy. Am Mittwoch bin ich zusammen mit Axel die Radstrecke abgefahren, somit konnten wir erste Eindrücke für den bevorstehenden Wettkampf sammeln, denn Diana und Axel sind am Samstag beim 70.3 Ironman Vichy gestartet. Am Samstagmorgen dann der Start von Diana und Axel , perfekt für mich das frühe Aufstehen zu „üben“. Nachdem Diana einen super Einstand auf der Mitteldistanz feierte und Axel eine persönliche Bestzeit aufstellte, wurde es ernst. Die Wechselbeutel und das Fahrrad mussten eingecheckt werden. Abends war der IronGirl Lauf, an dem Ann-Kathrin und Manon erfolgreich teilnahmen. Marcel war auch bereits angereist, was mich zusätzlich beruhigte. Der Wettkampftag begann dann entspannt gegen 4 Uhr nachts mit den üblichen Vorkehrungen. Da unsere Wohnung in der Nähe des Veranstaltungsgeländes lag, konnten wir zusätzlichen Stress vermeiden. Also ab in die Wechselzone und das Rad präparieren bevor ich mich in meinem Neopren zwang. Dann war es soweit, Rolling Start um 6.50Uhr. Geschwommen wurde auf der Regatta Strecke im Lac d‘Allier, leichter Nebel lag auf dem Wasser. Ich sortierte mich nicht ganz vorne ein, was sich im Laufe des Rennens als günstig herausstellte. Die ersten 1.9km verliefen ohne Probleme, das Gefühl war gut. Dann der Australian Exit mit einem weiteren Sprung vom Steg, ich entschied mich gegen einen Kopfsprung, um ein Verrutschen der Brille zu vermeiden. Die zweiten 1.9km fühlten sich auch gut an. Beim Ausstieg der Blick auf die Uhr – ich habe eine 56:50 abgelesen. Wie ich erst spät am Sonntagabend erfuhr, waren es aber 59:59 Minuten. Vielleicht eine entscheidende Täuschung, denn dadurch bin ich in der Wechselzone und auf den ersten Radkilometern ruhig geblieben. Die Sonne war aufgegangen, Kaiserwetter bei nur 11 Grad. Somit waren die ersten 2 Stunden extrem kalt, sodass ich kaum meine Trinkflasche aus der Halterung nehmen konnte. Auf dem Rad habe ich mich bewusst zurückgehalten, nicht denselben Fehler wie in Frankfurt 2016 machen. Immer wieder überrascht von den zahlreichen Standorten meiner Unterstützer vor Ort konnte ich eine gute erste Runde fahren, zum Ende musste ich meine Gruppe fahren lassen, da einige Athleten die Windschattenzone von 12m zum Vordermann nicht einhielten und ich keine Karte riskieren wollte. Also lieber wieder den Fokus auf mich selbst richten und mein Ding durchziehen, so hatten mir es im Vorfeld auch immer wieder Martin Huhndorf und Frank Walter gesagt. Bei ca KM 105 fuhr ich wieder auf meine alte Gruppe auf, die war dezimiert, sodass es hier einige eine Zeitstrafen gegeben haben muss. Weitere 35 KM sind wir sehr fair gefahren, bis ich mich entschied das Tempo anzuziehen. Die letzten 15KM der Radstrecke waren stetig abfallend, hier konnte ich die Beine locker fahren und mich nochmal gut verpflegen. Sehr froh in der Wechselzone nach ca 4:53h angekommen – kein Defekt am Rad, keine großen energetischen Tiefpunkte und die Beine waren immer noch gut. Am Ende der Wechselzone dann die Info von Marcel: „Ruhig bleiben, alles ist noch drin!“ Somit immer wieder den Fokus auf mir selbst, wie schon auf der Radstrecke sich nicht von anderen Athleten verleiten lassen und deren Tempo mitzugehen. Der Marathon bestand aus 4 Runden entlang der Schwimmstrecke und innerhalb der Stadt, eine vor allem zuschauerfreundliche sehr schöne Laufstrecke. Die ersten Laufkilometer, wie immer zu schnell. Also Tempo suchen, finden und halten. Immer wieder angetrieben und mit Info´s zur aktuellen Platzierung mit Rückständen, aber auch hier keine vorschnellen Entscheidungen, der Marathon ist einfach zu lang um schnell die Platzierung verbessern zu wollen. Somit konnte ich Laufrunde 2 und 3 ohne große Probleme relativ konstant laufen, ständige Anfeuerungsrufe auch von anderen Zuschauern erleichterten das Laufen, denn mittlerweile waren die Beine doch schwer geworden. Nun, mit Beginn der letzten Runde, das Tempo kontrolliert gesteigert und bei ca KM34 dann die Info von Axel, dass Platz 3 etwa 2:30min vor mir lag. Mh, keine günstige Ausgangssituation dachte ich mir, aber immerhin noch 8km Zeit. Und das sollten, wie mir Marcel schon früh am Anfang der Vorbereitung immer wieder sagte, die entscheidendsten Kilometer sein, wenn es um die Hawaii Slots geht, denn in den vergangen Jahren gab es immer 3 Slots in meiner Altersklasse beim Ironman in Vichy. Es ging über die südlichere Brücke in den Park, dort warteten Ann-Kathrin und meine Eltern mit der Info, dass der Rückstand auf nur noch 1:30min geschrumpft sei. Eine kurze Runde in der Stadt und zurück zum Ufer auf die letzten etwa 4 km, dort die letzte Info von Freundin Ann-Kathrin, dass es jetzt nur noch 20 Sekunden seien! Wahnsinn, nur noch 20 Sekunden bis zum Hawaii-Slot - meinem sportlichen Traum. Ich kann bis heute nicht genau sagen, was da in meinem Kopf vor sich ging, aber dann war ich in einer anderen Welt. Die Beine waren immer noch schwer, aber all das konnte ich ausblenden und das Tempo nochmal deutlich steigern. Für mich war es wie ein Sprint, der schon 3 km vor der Ziellinie begann. Dann wartete Marcel bei km40 auf mich, dort war auch die letzte Zeitmatte mit weiteren Zwischenständen vor dem Ziel positioniert. „Junge du bist auf Platz 3, aber das Rennen ist noch nicht vorbei. Jetzt musst du nochmal alles geben, für deinen Traum!“, waren die Worte von Marcel. Also den Rückweg im Rausch über die nördlichere Brücke, einen kleinen Schlenker zum Fluss und dann in vollem Tempo zur Finishline. Dort kein großer Jubel, einfach nur ab ins Ziel und bloß keine wertvollen Sekunden verlieren. Im Ziel mit einer Marathonzeit von 3:00:45h und dann sofort das Ergebnis erfragt - Platz 3 mit 50 Sekunden Vorsprung auf Platz 4. Eine besonders faire und sehr respektable Geste meines Konkurrenten auf Platz 4, der mir gratulierte und auf die Schultern klopfte. Im Zielbereich konnte ich das alles natürlich noch nicht fassen, erstmal irgendwohin und es sacken lassen. Meine Beine kaum noch zu gebrauchen, jede kleinste Bewegung schmerzhaft und an selbstständiges Ausziehen der Schuhe oder Kleidung nicht zu denken. Endlich kam meine Freundin, Familie, Freunde, mein Trainer. Gratulationen, aber immer noch verhalten, da die offizielle Slotvergabe der Hawaii Plätze erst am Montagnachmittag war.
Die Nacht von Sonntag auf Montag war für den Kopf schwer. Was, wenn es doch nur 2 Slots in meiner Altersklasse geben würde? Dann am Montag um 14 Uhr die Slotvergabe – 3 Slots. Ich habe somit den letzten Hawaii Quali-Platz bekommen. Mein Traum geht in Erfüllung!
Es ist alles extrem schwierig diesen Tag in Worte zu fassen, aber eines bin ich mir ganz sicher. Ohne die vielen Mitfiebernden im Hintergrund oder vor Ort, die mich immer wieder mit Info´s versorgten, hätte es an diesem Tag kein solches Happy End für mich gegeben. Deswegen einfach ein dickes herzliches DANKE an ALLE!
Veranstalter: Ironman Organisation WTC
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Name |
|
AK |
Ak Pl. |
Swim |
min/100m |
T1 |
Bike |
km/h |
T2 |
Run |
min/km |
Total |
Stnr |
Woede |
Diana |
40 |
25 |
42:21:00 |
02:14 |
06:55 |
02:55:00 |
31,3 |
04:42 |
01:55:02 |
05:45 |
05:44:05 |
538 |
Storck |
Axel |
35 |
29 |
32:21:00 |
01:42 |
07:08 |
02:25:00 |
37,5 |
04:30 |
01:37:15 |
04:52 |
04:46:48 |
1293 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pretz |
Fabian |
25 |
3 |
59:59:00 |
01:38 |
05:13 |
04:53:08 |
36,36 |
03:04 |
03:00:45 |
04:21 |
09:02:07 |
397 |
Vielen Dank an Papa Speiche und Fabian Pretz für die Erstellung des Berichts.
letzte Änderung am 02.09.2018 um 22:37 Uhr
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