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Spessart-Challenge 2010 in Bad Orb

19.09.2010

Am 18. und 19. September nahmen Michael Kister und Markus Olbrich an einem besonderen Sport-Event teil: der Spessart-Challenge in Bad Orb.

Diese „Herausforderung“ war in drei Einzelwettbewerbe aufgeteilt, die – unterschiedlich gewichtet – zu einer Gesamtwertung addiert wurden. Auftakt bildete am Samstagabend ein 10 Kilometer langer, relativ flacher und vom DLV vermessener 2,5km Rundkurs durch den Bad Orber Kurpark. Hierbei konnte Markus eine neue Bestzeit in 36:56 min aufstellen, Michael folgte mit einer Zeit von 40:15.

Am nächsten Morgen stand dann ein Mountainbike (MTB)-Rennen über 56 Kilometer auf dem Programm. Die rund um Bad Orb führende und 1500 Höhenmeter zählende Strecke forderte den Athleten alles ab. Nicht nur die teils sehr steilen, langen Anstiege, auch die technisch anspruchsvollen Abfahrten stellten nicht nur die Beine vor eine Herausforderung. Markus, der ohne ausreichendes MTB-Training sichtlich Probleme in den Abfahrten hatte, konnte auf den Anstiegen diese mehr als ausgleichen und erreichte das Ziel nach 3:01:38 Stunden. Michael schien nach dem Stadtlauf nicht wieder komplett fit zu sein und hatte in den Anstiegen Schwierigkeiten, konnte aber ohne Probleme das Ziel in 3:45:40 Stunden erreichen. Er musste aufgrund terminlicher Verpflichtungen den laufenden Wettkampf beenden und so blieb Markus allein übrig, um den abschließenden Berglauf in Angriff zu nehmen. Nach dem MTB-Rennen lag er auf Platz sechs der Gesamtwertung und machte sich Hoffnungen auf eine TOP-5-Platzierung. Nach einem recht einsamen Rennen erreichte er nach 31:46 Minuten erschöpft aber mit sicherem Vorsprung als Zweiter der Challenge-Wertung das Ziel auf dem Molkenberg, was zugleich Gesamtrang vier und Sieg in der Altersklasse MJA bedeutete.

 

Persönlicher Bericht von Markus

Schon als Lance vor zwei Jahren an der Challenge teilnahm, hat mich dieses Event gereizt. Was mich von einem Start abhielt, war das Mountainbike-Rennen, da ich bis zu diesem Jahr kein vernünftiges MTB hatte, und die Tatsache, dass keiner auf unserem Verein so recht interessiert schien, auch dorthin zu fahren – So eine Herausforderung sucht man selten allein. Das änderte sich dieses Jahr. Nach zwei olympischen Distanzen fühlte ich mich bereit und meldete mich bei der langen Version der Challenge an (wenn schon, dann richtig). Nachdem Lance abgesagt hatte, blieb noch Michael, der auch den gewissen Kick suchte.

In Bad Orb angekommen und die Unterkunft bezogen ging es zum Salinenplatz im Kurpark, der für die weitenen Veranstaltungen das Zentrum darstellen sollte. Mein Ziel war eigentlich, eine schöne Zeit auf den Asphalt zu knallen, ich fühlte mich aber morgens nicht topfit. Das änderte sich aber beim Ablaufen der Strecke. Hierbei bemerkte Michael, dass das Verspechen der Veranstalter („flacher Kurs“) nicht zu 100% stimmte. Es waren wohl doch ein paar hm dabei. Wichtig war neben einer guten Zeit auch, ökonomisch zu laufen (eigentlich mein Ding) und nach dem Lauf nicht zusammenzubrechen, sondern  sich wieder schnell zu erholen. Beim Startschuss sortierte ich mich recht weit vorne ein, musste mich dann aber nach der ersten Runde aufgrund des etwas zu hohen Anfangstempos etwas zurückfallen lassen und lief in einer gut funktionierenden Gruppe mit. Von dieser konnte ich mich dann Ende der dritten Runde lösen und noch einmal Druck machen. Die Kilometerzeiten pendelten sich bei ~3:45 ein und vom Trainer eines vor mir Platzierten konnte ich erfahren, dass ich es unter 37 Minuten schaffen konnte. Dies war ja dann auch so. Im Ziel angekommen, hieß es gleich, nichts falsch zu machen. Warme Sachen an und, als Michael es geschafft hatte, schön auslaufen. Dann zur Unterkunft zurückgehen (1,3Km) und dort duschen: optimal. Danach gingen wir zur Nudelparty, um uns für das MTB-Rennen zu stärken: Der Blick war nur noch nach vorn gerichtet, auch die zeitgleich stattfindende Streckenbeschreibung ließ die Aufregung für das MTB-Rennen steigen. Ich spürte allerdings auch eine gewisse Unsicherheit in mir; immerhin habe ich noch nie mein Bike im Renntempo durch den Wald bewegt.

Am nächsten Morgen fühlte ich aber wieder topfit und frisch für neue Taten. Da konnten mir auch die herbstlichen 5°C nicht davon abhalten, in kurz-kurz zu starten (ich war so ziemlich der Einzige; ein Freund und Mountainbiker hatte mir geraten, mich nicht zu warm anzuziehen). Aber mir wurde nicht kalt. Schon am ersten kleinen Hügel war ich in Positionskämpfe verwickelt. Dann entzerrte sich das Feld aber recht schnell, auch weil die Fahrer der kurzen Strecke von uns getrennt wurden. Von da an sah ich nur noch an den Bergen (wenn ich die anderen stehen ließ) und in den Abfahrten (wenn die anderen mich stehen ließen) andere Mountainbiker. Ich wunderte mich nur, wie diese – teilweise dreimal so schnell wie ich (schon mit vibrierenden Armen und Händen voll konzentriert am Limit fahrend) – in meinen Augen lebensmüde die Abfahrt runterschossen, wo man nicht einmal die Kurve einsehen konnte. Naja, am nächsten Berg hatte ich sie dann wieder, aber es war schon frustrierend, dass die ganze Anstrengung am Berg sich in der Abfahrt in Luft verwandelte. Zudem waren meine Arme so erschüttert und die Finger so verkrampft, dass ich nach knapp 2 Stunden mich schon fragte, warum ich mir das angetan habe. Ich freute mich während der Abfahrt schon immer auf den nächsten Anstieg. Aber dann sagte mir ein Streckenposten: „Von jetzt an geht’s nur noch bergab“. Und ich war doch froh, dass ich nicht mehr hoch musste. Im Ziel angekommen war ich überglücklich, weil mir klar war, dass ich damit auch die Challenge fast geschafft hatte. Im Ziel sagte der Streckensprecher noch durch, dass ich zwar auf Platz sechs zurückgefallen wäre, aber aufrund meine Laufstärke alle Chancen für die TOP-5 hätte (woher der das weiß?). Da waren doch alle Anstrengungen vergessen und das Adrenalin stieg wieder an. Jetzt wandelte sich mein Motto von „Finishen und Spaß haben“ zu „Jeder Platz zählt“. Ich wollte natürlich alles richtig machen, füllte die Kohlenhydratspeicher wieder auf und ging nach dem Duschen zur Massage, wo meine Muskeln wieder reaktiviert wurden.

Knapp 2,5 Stunden nachdem ich vom Rad gestiegen war, ging es wieder zum Warmmachen, zur letzten Anstrengung: Berglauf, zwei Anstiege, knapp 300 hm auf auf 7,6 km. Wir Lang-Challenger mussten eine Extrarunde über einen anderen Berg laufen, den dann wieder runter zum Start und dann den sehr steilen Schlussanstieg zum Molkenberg in Angriff nehmen, der zum Glück nur 1,6 Km lang war. Ich fühlte mich vor dem Start den Umständen entsprechend gut (da merkt man auch den Trainingszustand zu fortgeschrittener Saison) und wollte unbedingt meine Position verbessern. Ich wusste, dass ich eine Chance hatte, schließlich musste sich doch das Training auf der „Killer-Runde“ auszahlen. Beim Startschuss sortierte ich mich beim ersten Lang-Challenger ein, den ich dann aber im Hinblick auf den Schlussanstieg laufen ließ. Von da an war ich allein auf der Strecke, das Feld hatte sich schon weit entzogen. Um nicht zu riskieren, am Ende vielleicht doch eingeholt zu werden, lief ich trotzdem so schnell ich noch konnte. Es ging wieder bergauf. Und es wurde immer steiler, der finale Schlussanstieg lässt sich kaum in Worte fassen. Ich sah dann vor mir noch einen Läufer, der kurz vor dem Ziel "ging"! Aber obwohl ich noch einmal alles gab, konnte ich ihn nicht mehr einholen. Der Tank war leer. Im Ziel war ich sehr erschöpft aber überglücklich. Ich konnte noch gar nicht realisieren, was ich eigentlich geschafft hatte, sondern wartete nur ab, ob ich die in der Gesamtwertung vor mir Platzierten weit genug distanzieren konnte. Dem war dann so und ich konnte stolz sein auf einen vierten Platz von 30 gefinishten Challengern.

 

Fazit: Warum waren wir nur zu zweit? Dieses vorbildlich organisierte Event verdient viel mehr Zuspruch. Auch wer Experimente à la Strongmanrun etc. wagt, sollte mal einen Blick auf die Spessart-Challenge riskieren. Als Triathlet sollte man sich auch mal anderen Herausforderungen stellen als nur swim-bike-run. Auch wenn man sich und seine Fähigkeiten nicht zu 100% einschätzen kann, lohnt es sich, seine Grenzen auch mal in anderen Gefilden auszuloten.

Bis nächstes Jahr!!!

Veranstalter: TV 1968 Bad Orb e.V.

Externer Link zu den Ergebnissen

Platz StNr. Name             Platz AK   Punkte: Run(x1) Bike (x3) Run(x2)  Gesamt     Zeit

4.     1003 Olbrich, Markus    1.MJA                 2          24           4           30           4:10:20

DNC 1005 Kister, Michael        M30                 11        78










Vielen Dank an Markus Olbrich für die Erstellung des Berichts.

letzte Änderung am 24.09.2010 um 12:04 Uhr