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Challange Roth 2011 Eindrücke von Benny14.07.2011
Nach der herzlichen Aufforderung und dem Erlebnis möchte ich, Benny, Euch mein Erlebtes kurz zusammenfassen. Als der erste Gedanke zu dieser Staffel ins Leben gerufen wurde, habe ich mehr oder weniger ernst der ganzen Sache zugestimmt, einfach schon aus Sicht dessen, dass mir nicht bewusst war, was Roth denn eigentlich bedeutet. 3 Monate vor dem Go, habe ich mich dann erstmal im Internet informiert, was denn dort so abgeht. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, was eigentlich auf mich zukam, nach diesen Recherchen. So fing ich an, mir die Schwimmzeiten anzusehen und mit meinen Zeiten zu vergleichen Langsam wuchs in mir der Gedanke, da könntest du echt was draus machen. Ich war gut im Training, war allerdings mehr auf Sprintdistanzen von 50m und 100m Strecken trainiert. Aber ich hatte ja noch Zeit. Es hieß für mich umzudenken. Mein Trainingsplan musste für eine längere Strecke umgestaltet werden. So habe ich mich mehr und mehr an die 3,8 km orientiert und mir einen ordentlichen Trainingsplan geschmiedet, den ich abgearbeitet habe. Am Wettkampfwochenende holten Mona und Thorsten mich zu Hause ab und die Party konnte beginnen! In Roth ankommend, wurde mir so langsam bewusst, was das eigentlich für ein wahnsinniges Event sein muss. Fragen kamen auf wie: Wo bist du denn hier gelandet, Wettkampf, Volksfest, eine Stadt im Fiber, was geht denn hier ab, habe so etwas in meiner ganzen Schwimmerlaufbahn noch nie vorher gesehen. Es war atemberaubend, faszinierend und überwältigend zugleich. Einfach gigantisch. Mein Ehrgeiz war angestochen, ich musste unbedingt ins Wasser mit meinem neuen Neo, den ich mir noch vorher schicken lassen habe, der in allerletztet Minute, am Freitag endlich eintraf und ich deshalb noch keine Möglichkeit hatte ihn vorher auszuprobieren. Also rein in den Main Donau Kanal, der Anzug ging sich super an, ich fühlte mich sofort wohl im Wasser, was nicht grundsätzlich so ist. Dann kam der Tag X. Der Start: Ich musste als erster ran von uns drei. Adrenalin pur. 08.40 Uhr was für eine Zeit, Freiwasser wohl bemerkt, ich befand mich mit 300 Hundert weiteren Schwimmern im Wasser. Innerlich durchströmen dich 1000 Volt. Endlich der Startschuss und jetzt musste ich meine Sprinterqualitäten unter Beweis stellen und sofort konnte ich mich von dem Feld absetzen. Ich fand schnell meinen Rhythmus und wurde von einer kleinen Gruppe verfolgt. Dann kam wohl das größte Malheur meines Lebens: Ich schwamm an der Spitze- führend wohlbemerkt- als ich die Wendepylone übersah, und an ihr vorbeischwamm. Erst nach ca. 200m, bekam ich plötzlich etwas auf den Kopf geschlagen. Ein Kajakfahrer hatte mich eingeholt, um mir zu sagen, dass ich zu weit geschwommen sei. Konnte er nicht früher mich wach rütteln? Oh , Gott. Was tun, jetzt musste die Brechstange raus, meinen Turbo wieder glühen lassen, alles was geht und versuchen wieder an die Spitze zu schwimmen. Verdammt schwer, die Zeit war weg, und doch konnte ich das Feld wieder aufholen und als fünfter das Wasser verlassen. Ärgerlich!!! Ich wollte als erster ankommen .Hätte ich mich nicht verschwommen, dann wäre es eine Traumzeit geworden. Aber naja, aus Fehlern muss man lernen. Am Ufer angekommen, bin zweimal hin und her getorkelt. Mein Gedanke war, nur keine Zeit zu verlieren. Mein Sprint musste schneller sein, als meine Füße es je erlebt hatten. Der Weg war verdammt lang (300 m)und dann stand ich endlich vor Michi: Konnte den Transponder übergeben und so ging er auf die Radstrecke. Nachdem ich etwas zu Atem gekommen war, musste ich feststellen, dass mein Neo mir den Hals mächtig zerfleischt hatte, sah nicht gut aus, war mir aber die Sache wert. Dann haben wir Michi angefeuert, unterstützt von dem Mitgereisten des SCN, allen voran Gerhard. Er war auch derjenige, der dem Thorsten Fischer(liebevoll Fischi genannt)es ermöglichte sich auf den Wechsel vorzubereiten, denn Gerhard hatte sich 10 km vor der Wechselzone platziert und informierte Thorsten als Michi durch war. Und das war hier wieder etwas, was ich von meinen früheren Trainern nicht kannte: die haben mich nur begleitet, wenn der große Erfolg in Sicht war! Nun hatte Fischi alles in den Beinen.Nach20 km fing allerdings Fidschis Knie an Probleme zu machen. Es sah echt nicht gut aus, ich habe ihn aufgefordert aufzuhören denn Fischi sah wirklich mitgenommen aus. Aber Fischi wollte die Mannschaft nicht im Stich lassen. So hatte sich Thorstens innerlicher Schweinehund festgebissen und wir liefen dann gegen 20.00 Uhr zu dritt in den Zieleinlaufbereich ein. Es regnete was vom Himmel kam. Das Wasser lief uns in die Schuhe hinein. Aber das war in diesem Moment so egal, dieses Feeling kannte ich aus meiner ganzen Schwimmerlaufbahn nicht. Einfach nur genial!!!!!!!!l JA, und wenn ich dann meine Schwimmzeit nochmal erwähnen darf, 00.47,29 h, dann stell ich mir immer noch die Frage was wäre wenn du nicht soweit geschwommen wärst? Es war das schönste sportliche Erlebnis meines Lebens, bestimmt aber nicht das Letzte dieser Art! Danke an mein Team ,dass ich dabei sein durfte und an alle, die uns unterstützt und angefeuert haben, sowie ein großes Lob nochmals an Gerhard, dass Du es dir nicht nehmen lassen hast dabei gewesen zu sein!
Benny Vielen Dank an Benny für die Erstellung des Berichts. |